Nationale Sportstrategie der Schweiz

Die Schweiz zählt zu den sportlich aktivsten Ländern Europas. Mehr als 70% der Bevölkerung treiben regelmässig Sport - doch das ist kein Zufall. Hinter dieser Zahl steht ein bewusst gesteuertes System: politische Entscheidungen, strategische Konzepte und das Zusammenspiel vieler Beteiligter auf allen Ebenen. Die nationale Sportstrategie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Sie will möglichst viele Menschen in Bewegung bringen, den sozialen Zusammenhalt fördern und gleichzeitig Talente gezielt unterstützen - integrativ, nachhaltig und breit verankert im Alltag.
Strategische Leitlinien: Mehr als nur Förderung
Die Schweizer Sportstrategie stützt sich auf die Sportbotschaft 2023-2030 des Bundesrates. Sie definiert vier Hauptziele:
- Sport und Bewegung für alle Altersgruppen.
- Nachhaltige und zugängliche Infrastrukturen.
- Ethik, Inklusion und Gewaltprävention im Sport.
- Verknüpfung von Sport mit Bildung und Gesundheit.
Erarbeitet wurde die Strategie gemeinsam mit über 200 Organisationen - darunter Swiss Olympic, Kantone, Hochschulen und gemeinnützige Träger. Die Umsetzung erfolgt durch gezielte Programme und ein Netzwerk aus engagierten Partnern.
Programme, die Bewegung ins Land bringen
Ein Schlüsselelement der Umsetzung ist das Förderprogramm „Bewegte Schweiz“. Mit einem Budget von jährlich rund CHF 26 Millionen werden Pilotprojekte gefördert, die Bewegung in den Alltag integrieren:
Projektname | Zielgruppe | Region |
---|---|---|
Fit im Quartier | Senior*innen 60+ | Basel-Stadt |
Integration durch Sport | Migrantische Jugendliche | Tessin |
Schule in Bewegung | Primarschüler*innen | Thurgau |
Beispielhaft ist das Projekt „Schule in Bewegung“: 38 Schulen integrierten zwei zusätzliche Sportlektionen pro Woche. Innerhalb eines Jahres sank die Zahl übergewichtiger Kinder um 14%.
Wer sich für eine akademische Laufbahn interessiert, findet alle Infos zum Studium im Bereich Sportmanagement auf der Seite Schweiz Sportmanagement studieren.
Wirtschaft und Forschung als Partner
Ein zentrales Merkmal der Strategie ist die enge Verknüpfung mit Wirtschaft und Wissenschaft. Initiativen wie „Green Events Sport“ setzen neue Standards für nachhaltige Sportveranstaltungen. Bis 2027 sollen alle vom Bund unterstützten Anlässe CO2-neutral sein.
Parallel dazu liefern Studien wichtige Erkenntnisse:
- Mentale Gesundheit im Spitzensport.
- Langzeitwirkungen von Bewegung bei chronischen Erkrankungen.
- Sportverhalten im Homeoffice-Zeitalter.
Die Forschungsergebnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung der Strategie ein.
Erfolge und aktuelle Herausforderungen
Seit 2023 zeigen sich erste Fortschritte:
- +6,4% mehr sportaktive Jugendliche (12-17 Jahre).
- Steigerung des Mädchenanteils in gemischten Teams auf 52%.
Doch Herausforderungen bleiben:
- Fachkräftemangel im Nachwuchsbereich.
- geringe Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.
- Digitalisierungsrückstand bei Vereinen.
Ab 2026 wird ein digitales Sportmanagement-Tool eingeführt, das Antragsverfahren, Statistik und Infrastrukturnutzung vereinfacht und Kantonen wie Gemeinden mehr Transparenz ermöglicht.
Fazit
Die nationale Sportstrategie ist kein theoretisches Papier, sondern ein lebendiges Steuerungsinstrument. Sie orientiert sich an gesellschaftlichen Entwicklungen und stärkt dort, wo Handlungsbedarf besteht. Der Erfolg zeigt sich nicht nur in Statistiken, sondern im Alltag: mehr Senior*innen in Bewegung, mehr Fairness im Teamsport, mehr Nachhaltigkeit auf Events.
Ob in der Stadt oder auf dem Land - Sport soll für alle zugänglich bleiben. Die Strategie liefert den Rahmen. Doch umgesetzt wird sie vor Ort: von Gemeinden, Vereinen, Schulen - und jeder und jedem, die sich engagieren. Wer sich informieren oder aktiv werden möchte, findet Programme, Anlaufstellen und aktuelle Fördermöglichkeiten auf den Plattformen von Swiss Olympic und dem BASPO.